Ich balanciere
am Ufer
auf
dem Mäuerchen
laufe ich
rote Lackschuhe
weißes Kleid
Gradwanderung
ertrinken
oder weiter
vegetieren
ich balanciere
auf der Suche
nach Frieden
für die Welt
vielleicht
oder
auch
noch viel mehr
für mich selbst
seit
vielen Tagen schon
zitter ich
in meiner Haut
meine Haare
kräuseln sich
meine Nägel
ganz spröde
meine einst so
zarten Lippen
trocken
trocken
wie du
gefühllos
werd
ich langsam auch
siechen tue ich
wie du
in dieser Sommerhitze
ich schmelze
dahin
werde oder
bin vielleicht
schon ewig
eins
mit dir
wir sind untrennbar
aneinander gebunden
gefesselt bin ich
an dich
so eklig
böse
und dunkel
du auch
sein magst
schon oft
viel zu oft
wurde es mir
zu eng
neben dir
in dir
Zuhause
zu hausen
ich balanciere
Gradwanderung
so nah
ach
so nah
an deinem Herzen
dieses Gewässer
deine Blutbahnen
der Mond
erleuchtet
meinen Weg
ich stecke
fest
kann mich
nicht von dir
losreißen
das Atmen
fällt mir schwer
du wiegst Tonnen
auf meiner Brust
vielleicht
will ich garnicht
weg
du hälst mich
fest
in deinen Armen
wiegst mich Abends
in den Schlaf
zeigst mir
jeden Tag
eine neue Seite
deiner selbst
vielleicht
will ich garnicht
weg
jeden Tag
balanciere ich
Gradwanderung
zwischen
den Gedanken
auf ewig
zu gehen
die Ketten
durchzubrechen
doch dann
siehst du mich
an
deine Augen
so groß
so voll
mit
Farben
Musik
die mein Herz
wieder klopfen lässt
mit Lebenslust
mich atmen lässt
du
meine
größte
Liebe
lässt mich
niemals
los
(Es geht in diesem Text nicht um eine Person)